Neurologie

1. Dopplersonographie  und farbcodierte Duplexsonographie der Halsgefäße:

Die extrakranielle Ultraschall – Diagnostik wird zum Nachweis und Ausschluss von Verengungen und Verschlüssen der Halsschlagadern nach abgelaufenen Hirndurchblutungsstörungen und zur Schlaganfallvorsorge eingesetzt.

Mit dieser Untersuchungstechnik lassen sich im Bereich der Halsschlagadern sowohl die Gefäßwände als auch die Blutströmung gleichzeitig registrieren. Selbst kleinste Gefäßveränderungen – welche Schlaganfälle verursachen können -  lassen sich mit dieser Untersuchungsmethode nachweisen. Diese kleinen Gefäßveränderungen nennt man Plaques. Sie sind häufig an der Gabelung der vorderen Halsschlagader (Arteria  carotis) zu finden. Auch die hintere Halsschlagader (Arteria  vertebralis) ist mit dieser Untersuchungstechnik gut darstellbar.

Transkranielle Dopplersonographie  und farbcodierte Duplexsonographie:

Die transkranielle Ultraschall – Diagnostik wird zum Nachweis und Ausschluss von Einengungen und Verschlüssen der Hirnschlagadern nach abgelaufenen Hirndurchblutungsstörungen und zur Schlaganfallvorsorge eingesetzt.

Mit dieser Untersuchungstechnik wird die Blutströmung in den großen Gehirngefäßen an der Hirnbasis registriert.

Ultraschalluntersuchungen sind schmerzfrei und für den Patienten ohne Belastung, sie können beliebig wiederholt und zur Verlaufskontrolle benutzt werden.


2. Elektroenzephalographie (EEG)

Beim EEG  werden Elektroden an der Kopfhaut mit Hilfe einer Haube aus Gummibändern  befestigt und anschließend Hirnstromkurven abgeleitet. Es erfolgen verschiedene Aufzeichnungsprogramme, um zu einer Vorstellung der Gehirnaktivität in den verschiedenen Gehirngebieten zu kommen.

Die Gehirnströme werden in Ruhe sowie nach schneller Atmung  (Hyperventilation) und gegebenfalls auch nach Flickerlichtreizung (Photostimulation) abgeleitet.

Das EEG ist eine wichtige Untersuchung in der Epilepsiediagnostik. Es dient weiterhin dem Nachweis umschriebener oder diffuser Funktionsstörungen des Gehirns, welche durch Tumore, Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Vergiftungen oder durch Entzündungen des Gehirns bedingt sein können.

Die Ableitung des EEG's ist völlig schmerzfrei und unbelastend,  dauert zirka 30 Minuten.


3. Elektroneurographie und -myographie


Die Elektroneurographie ist eine Methode zur Bestimmung der motorischen und sensiblen peripheren Nervenleitgeschwindigkeiten. Unter der motorischen Nervenleitgeschwindigkeit versteht man die Geschwindigkeit, mit der ein Nerv Informationen  zum Muskel leitet. Unter der sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit versteht man die Geschwindigkeit mit der Gefühlsnerven Informationen von der Haut ableiten. Die Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten ergibt wesentliche Aufschlüsse bei Erkrankungen des peripheren Nervensystems.

Die Elektroneurographie gibt wertvolle Hinweise bei Allgemeinerkrankungen des peripheren Nervensystems und bei umschriebenen Einklemmungen einzelner Nerven, zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall oder dem Karpaltunnelsyndrom.            

Die Elektromyographie dient zur Muskelfunktionsmessung. Diese  Untersuchung  erfolgt mit Hilfe einer kleinen Einmalnadel, welche wie bei einer intramuskulären Spritze in einen Muskel gestochen wird.

Mit Hilfe dieser Nadel, ist es möglich, den Muskelstrom zu erfassen. Die Muskelstromkurve gibt wertvolle Hinweise bei Erkrankungen des Muskels oder auch bei Erkrankungen des den Muskel versorgenden Nervens.

Grundsätzlich erfolgt die Muskelstrommessung in Ruhe sowie unter Anspannung des Muskels. Der Muskelstrom wird aufgezeichnet und ist gleichzeitig im Lautsprecher des Untersuchungsgerätes zu hören.


4. Evozierte Potentiale

Bei den Evozierten Potentialen handelt es sich um ein Verfahren zur Untersuchung von Leitungsbahnen in unserem Nervensystem. Das entsprechende Sinnesorgan wird durch einen genau definierten Reiz mehrfach stimuliert. Die Antwort des Gehirns wird mit Elektroden auf der Kopfhaut aufgezeichnet, elektronisch aufsummiert und visuell dargestellt. Folgende Verfahren werden in unserer Praxis routinemäßig eingesetzt:

SEP (sensibel evozierte Potentiale)

Diese Methode dient zur Diagnostik von Erkrankungen, die das sensible System (Gefühlsbahn) betreffen. Es erfolgt eine elektrische Stimulation eines Beinnerven oder eines Armnerven. Der Impuls wird vom peripheren Nerven über verschiedene Stationen des Rückenmarkes bis an die Großhirnrinde weitergeleitet. Über Elektroden auf der Kopfhaut  kann die Reizantwort  abgeleitet werden. Das SEP wird zur Erkennung von Rückenmarks- und Gehirnerkrankungen eingesetzt.

VEP (visuell evozierte Potentiale)

Bei dieser Untersuchung erfolgt eine optische Reizung durch ein wechselndes Schachbrettmuster auf einem Monitor. Jedes Auge wird separat gereizt. Die Antwort (das Potential) wird wie beim SEP mittels Elektroden über der Sehrinde am Hinterhaupt abgeleitet.
Dauer und Form des Potentials geben Aufschluss über Schädigungen im Bereich der Sehbahn bzw. Sehnerven.
So können Sehnerventzündungen  sowie andere Erkrankungen der Sehbahn und des Sehnerven nachgewiesen werden.

AEP (akustisch evozierte Potentiale)

Hierbei erfolgt eine seitengetrennte akustische Reizung mit Klick-Geräuschen über einen Kopfhörer, während das Ohr der Gegenseite einen  Rauschton erhält.
Die Ableitung erfolgt wie bei den anderen beiden Untersuchungen mit Elektroden hinter dem Ohr. So kann ein typisches Potential mir fünf Komponenten aufgezeichnet werden. Jede Komponente entspricht einem genau definierten Anteil der Hörbahn (vom Innenohr bis zum Hirnstamm reichend).
Die akustisch evozierten Potentiale haben eine wichtige Funktion bei der Erkennung von Hirnstamm- und Hörnerverkrankungen. Da Gleichgewichtsorgan und Innenohr eine Einheit bilden wird die Methode auch häufig bei Schwindelerkrankungen eingesetzt.

MEP (magnetisch evozierte Potentiale)

Die Methode wird auch Mit einer Magnetspule werden die motorischen Zentren im Bereich des Gehirns oder des Rückenmarkes stimuliert. Die Untersuchung ist schmerzfrei und völlig harmlos (Patienten mit Herzschrittmacher, Epilepsie oder instabilen Wirbelbrüchen dürfen aber nicht untersucht werden.).
Magnetstimulation genannt. Mit der Untersuchung können Schädigungen der motorischen Bahnen bei verschiedenen Krankheiten frühzeitig erkannt werden.


4. Lumbalpunktion

Das Gehirnwasser wird durch eine Lumbalpunktion entnommen. Die Untersuchung ist hilfreich bei der Diagnostik  von akuten oder chronischen Entzündungen des Gehirns wie  Meningitis, Enzephalitis, Multiple Sklerose oder Neuroborreliose. Bei bestimmten Demenzen können im Nervenwasser spezielle Eiweiße vermehr oder vermindert gefunden werden. 

Bei der Lumbalpunktion wird im Bereich der Lendenwirbelsäule  eine  dünne Kanüle in den Rückenmarkskanal eingeführt und wenige ml Flüssigkeit entnommen. Diese Flüssigkeit wird  im Labor auf das Vorkommen von Entzündungszellen, Eiweißen wie Albumin und Immunglobulinen oder Antikörpern untersucht.

Die Entnahme des Gehirnwassers ist ungefährlich und nur mit geringen Schmerzen verbunden. Nach der Punktion können für einige Tage Kopfschmerzen vorkommen.